Update für Chrome-Browser-Cookies: Ab 2022 werden Nutzer nicht mehr verfolgt

17.02.2021
Internet

Google plant, die Möglichkeit, Internetnutzer mithilfe von Cookies im Chrome-Browser zu verfolgen, bereits im nächsten Jahr zu deaktivieren. Da es sich um die beliebteste Suchmaschine der Welt handelt (die von mehr als 60 Prozent der Nutzer verwendet wird), wird die Einführung einer solch großen Änderung im gesamten Web Widerhall finden. Es wird jedoch Alternativen zu Cookies geben, d.h. neue Browserfunktionen. Die Rede ist von dem Projekt Privacy Sandbox.

Es gibt Milliarden von Daten im Internet, die die Nutzer direkt betreffen. Die Änderung in Bezug auf Cookies wird viele Akteure betreffen: Geschäftsinhaber, Marken Online-Werbung für Produkte und Dienstleistungen, Werbenetzwerke und Nachrichtenorganisationen, die Werbung in jeden Winkel des Internets bringen. Das Thema Datenschutz für Internetnutzer wird immer wichtiger.

Wie funktionieren Cookies?

Wenn Sie mit dem Chrome-Browser auf das Internet zugreifen, wird Ihr Verhalten von Cookies verfolgt. Dabei handelt es sich um kleine Codestücke, die den Browserverlauf des Benutzers aufzeichnen und dem Benutzer dann entsprechend Werbung für Produkte oder Dienstleistungen anzeigen. Cookies von Drittanbietern senden alle Daten, die sie sammeln, an eine andere Domain als die, die der Benutzer gerade verwendet. Ihre eigenen Cookies senden die Daten zurück an die Eigentümer der Domain, die Sie gerade besuchen.

Wenn Sie später auf Ihrem Monitor oder Handy-Bildschirm eine Werbung für Schuhe sehen, die Sie vor 2 Wochen gesehen haben, sind Cookies von Drittanbietern dafür verantwortlich. Daraus werden Nutzerprofile mit Interessen, Produkten, Online-Verhalten erstellt und diese können an Datenbroker weitergegeben werden.

Was ist die Privacy Sandbox?

Privacy Sandbox ist das alternative Projekt von Google, um die Verwendung von Cookies für externe Unternehmen einzuschränken und die Privatsphäre der Internetnutzer zu schützen. Es ist auch ein Projekt, nach dem die Online-Werbung verbessert werden soll, ohne die Werbeindustrie zu zerstören. Neben der Entfernung von Cookies von Drittanbietern befasst sich Privacy Sandbox auch mit Themen wie Anzeigenbetrug und der Einführung neuer Methoden für Unternehmen zur Messung der Anzeigenleistung.

Die Einschränkung des Cookie-Trackings wurde bereits von mehreren anderen Browsern eingeführt. Apples Safari, der zweitgrößte Browser nach Chrome, hat dies 2017 getan. Mozilla Firefox blockierte 2019 Cookies von Drittanbietern.

Datenschutz-Sandbox: Wie funktioniert sie?

Der Plan von Google ist es, Anzeigen auf die Nutzer abzustimmen (unter Berücksichtigung ihrer allgemeinen Interessen), indem ein System von künstlicher Intelligenz genannt Federated Learning of Cohorts (FLoC). Dabei kommt ein maschinelles Lernsystem zum Einsatz, das den Webverlauf eines Benutzers auswertet und ihn auf der Grundlage seiner Interessen in eine bestimmte Gruppe einordnet. Die Macher des Projekts sehen eine Reihe solcher Gruppen vor, aber die genauen Richtlinien, wie sie erstellt werden, werden noch ausgearbeitet. Werbetreibende werden dann in der Lage sein, Anzeigen vor Personen zu platzieren, die den Vorlieben der Gruppe entsprechen, der sie angehören. Wenn das System erkennt, dass ein Nutzer beispielsweise Turnschuhe mag, wird er oder sie zusammen mit anderen Sneaker-Fans in eine Gruppe eingeordnet. Die Änderung erinnert ein wenig an den Mechanismus von Netflix, der berechnet, was ein Nutzer möglicherweise sehen möchte.

Datenschutz-Sandbox in der Testphase

Derzeit befinden sich fünf verschiedene Schlüsselbereiche des Projekts in der Testphase:

  • Betrugserkennung,
  • Anpassung der Inhalte,
  • Betrieb von firmeneigenen und zugehörigen Domains,
  • Werbung messen,
  • die Standardmethode zur Abfrage von Browserinformationen.

Erste Tests des FloC-Algorithmus deuten darauf hin, dass neue Werbelösungen zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer genauso effektiv sein können wie Cookie-basierte Ansätze. Das ist eine gute Nachricht für Nutzer, Verlage und Werbetreibende. Wichtig ist, dass die Nutzer entscheiden können, ob die Inhalte auf sie zugeschnitten sind oder nicht. Kritiker der Privacy Sandbox argumentieren, dass die Abschaffung von Cookies kleinere Werbeunternehmen ausschließt und Websites, die mit Werbung Geld verdienen, behindern könnte.

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